Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern

Die historischen Musikalienbestände der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern (ZHB Luzern) besitzen neben ihrer regionalen Bedeutung auch im Kontext der gesamtschweizerischen Musikgeschichte einen hohen Stellenwert. Sie ist in Besitz von rund 240 Musikhandschriften des 18. und 19. Jahrhunderts (mit Schwerpunkt Leo Stöcklin und Franz Joseph Breitenbach), mehrerer ganzer Nachlässe (z. B. Richard Rosenberg, Albert Jenny, Otto Kreis etc.) sowie rund 600 Drucken des 18. und 19. Jahrhunderts. Hinzu kommen Einzelhandschriften mit Musik von Franz Xaver Schnyder von Wartensee aus dessen Teilnachlass, welche auch im Projekt Repertorium Schweizer Komponisten des 19. Jahrhunderts eine wichtige Rolle spielen.

Neben den Handschriften befinden sich auch etliche Drucke des 18. Jahrhunderts in der ZHB Luzern, die dort als Depositum des Kollegiatstifts St. Leodegar aufbewahrt werden. Hierbei handelt es sich grösstenteils um Sammeldrucke, die in Stimmen vorliegen. Die Bedeutung dieser Sammlung ist insofern gross, als sie einerseits eine gute Ergänzung zu den bereits bei RISM katalogisierten Drucken in der A/I-Serie darstellen und andererseits ein Bild der gängigen Musikpraxis an der Hofkirche Luzern im 18. und 19. Jahrhundert zu überliefern vermögen. Dank der Erschliessung durch RISM bekommen sowohl die Musikwissenschaft als auch die musikalische Praxis ein Instrumentarium, historische Musikalien aufzufinden, zu erforschen und wieder zum Erklingen zu bringen.

Das Katalogisierungsprojekt ist aufgrund der grossen Fülle an historischen Musikquellen über mehrere Jahre angelegt. In einem ersten Schritt werden die Drucke des Kollegiatstifts St. Leodegar und in einem zweiten die repräsentativsten Handschriften erschlossen. Parallel dazu werden sämtliche weiteren Dokumente wie beispielsweise Briefe, Fotographien oder Notizen im Verbundkatalog für Handschriften, Archive und Nachlässe (Verbund HAN) von den Mitarbeitenden der Bibliothek katalogisiert.

Kontakt: Cédric Güggi